Mensch. Gesellschaft. Meer.

D'Camilla #2

Ds Gendersternchen und d’Eschtr

Eine Politikerin aus der Schweiz will dem Gendersternchen den Garaus machen, aber so richtig. Hui.

Verhönzt, hunzt, plunzt, Kunst, hänz, hünz, oh, verhunzt. Ja, so: Die Sprache wird verhunzt. Das sägt Fr*u Friidli. Sie ischt bei einer pöpulistischer Partii, wo man ganz verruckt wird, wenn andri Menschen s_ch für die Rechte alle*r einsetzen.

Und itzt hat sie einen Krampf gegen das Gendersternchen, also, will mit ihrer Partii, der ESVAUPE (Kurzform: SVP), systematisch gegen das Gendersternchen, also dieses hier: *, kämpfe. Fr*u Friidli sägt nämlich, dass disse Sternchen die Sprache verhunzt. Darauf antwortet Herr Kunz (mein Nachbar): So ne Brunz.

Abr besonders interessant ist jene Aussage von Fr*u Eschtr Friidli, die wirkli ganz ganz vehement gegen das Sternchen, aber auch gegen Gleichstellungsbüros chrampfe will, also, folgende Aussage: «Öffentlichen Institutionen, die diese Ideologien unterstützen, sollen Steuergelder gestrichen werden.» Hai der Daus. Ruckzuck, zack zack, Harakiri.

Sie hat doch Recht, die Fr*u Eschtr Friidli, da muss man durchgreifen. Sie als Programmchefin bei der ESVAUPE wird das schon richten. Und zwar morgen, am Samstag. Die Partii wird das Prograamm von Fr*u Eschtr Friidli bestimmt gutheißen. Denn, das kann doch nicht sein! Also wirklich: Wer wagt es, die Sprache zu verändern? Wer wagt es, jemals an die Sprache, wie sie ist, zu zweifeln? Wer wagt es, diese Gesetze in Frage zu stellen? Diese höheren Gesetze? Das geht gar nicht, sagt Fr*u Eschtr Friidli, gar nicht. Sie werde mit der ESVAUPE «auf allen politischen Ebenen Vorstöße zu diesem Thema einreichen», sagt sie in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen.

Fr*u Eschtr Friidli meint zu Gender: «Diese Kultur und das Verhalten ihrer Vertreter haben ganz klar religiös-fanatische Züge, denn sie propagieren, die einzige Wahrheit zu kennen.»

Wer jetzt genau hat welche Züge?


Esther Friedli ist 45 Jahre alt und Politologin und wurde 2019 für die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) ins Parlament gewählt.

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