Mensch. Gesellschaft. Meer.

7 Fragen an Patti Basler

«Eigentlich wollte ich ein guter Mensch werden»

Auf die Frage nach ihrem Alter antwortet sie: «Mein Alter? Was wollt ihr von ihm? Ich hab ja gar keinen Alten!» Nun, die 46-jährige Patti Basler war mal Bauerntochter im Fricktal, später Erziehungswissenschaftlerin. Jetzt ist sie Bühnenpoetin, Kabarettistin und Autorin. Sie lebt in Baden, nach dem Motto: «Schaue nicht im Zorn zurück. Den brauchst du noch für die Zukunft.»

Foto: Selfie

1 – Welche Superheldinnen-Kraft hätten Sie gerne?
CO² einatmen und Sauerstoff emittieren. In mehreren Hektolitern pro Sekunde.

2 – Wen würden Sie gerne auf den Mond ausquartieren? Und warum?
Niemanden. Der Aufwand ist zu groß. Ich glaube, wider bessern Wissens, immer noch an die Lernfähigkeit der Menschen.

3 – Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag unsichtbar wären?
Unsichtbar? Da muss ich nur noch einige Jahre warten. Frauen werden ja, was man so hört, ab der Lebensmitte irgendwann unsichtbar. Und können dann alles tun, was sie wollen.

4 – Sie sind Komikerin. Eigentlich wollten Sie aber was werden?
Eigentlich wollte ich ein guter Mensch werden. Und sichtbar sein für die anderen. Das erste hat nicht wirklich geklappt. Das zweite klappt wohl besser, wenn man nicht immer gut, brav und angepasst ist.

5 – Sie schauen in den Spiegel des Begehrens: Ihr verzweifeltster Herzenswunsch?
Den sehe ich sicher nicht im Spiegel. Oder doch? Der Spiegel macht aus grünem GRAS einen SARG, aus VERITAS macht er SATIRE mit V am Schluss. Und er macht uns sichtbar für uns selber. Das ist nicht für alle einfach zu ertragen.

6 – Voilà der grüne Zauberstab: In wen verwandeln Sie sich?
In eine sichtbare, Sauerstoff emittierende Superheldin.

7 – Danke für Ihre Zeit, Sie fliegen zurück ins Jahr 2063 und landen wo?
Je nachdem auf welcher Seite des Spiegels ich lande: im grünen Gras oder im dunklen Sarg. Und vielleicht ist noch etwas Zorn dabei. ♦

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