Mensch. Gesellschaft. Meer.

Welttag der Ozeane

Der verwundete Planet braucht uns

Die Ozeane machen mehr als siebzig Prozent der Erdoberfläche aus, ihre Ökosysteme sind von unschätzbarem Wert. Zum heutigen UN-Welttag der Ozeane fordern Meeresschützer die Regierungen auf, unter anderem Regeln festzulegen, um die globale Plastikverschmutzung zu beenden.

Foto: zvg

«Die Ozeane sind unsere engsten und stärksten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise», sagt Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare, die Meeresschutzorganisation. «Aber wir fügen ihm Tag für Tag Schaden zu.» Es sei an der Zeit, diese bereits verletzten Meere zu schützen, damit sie sich erholen und wieder gesunden können – «denn es geht letztendlich um den blauen Planeten».

In einer Medienmitteilung anlässlich des heutigen UN-Welttag der Ozeane weist die internationale Organisation mit Sitz in der Schweiz darauf hin, dass die Klimakrise ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen habe. «Die Meeresfauna und -flora wird zunehmend durch menschliche Aktivitäten bedroht, geschädigt oder zerstört», so McLellan weiter. Dies schränke die Fähigkeit der Ozeane und Meere ein, die lebenswichtigen Funktionen zu erfüllen, von denen das Leben auf der Erde abhängt.

«Noch ist es nicht zu spät, gemeinsam zu handeln und das Blatt zu wenden, aber das Zeitfenster wird sich wohl in den nächsten fünf bis zehn Jahren schließen», betont Nicolas Entrup, Leiter der internationalen Zusammenarbeit bei OceanCare. «Deshalb lancieren wir am diesjährigen Welttag der Ozeane die internationale Petition Because Our Planet Is Blue, um die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger zu ermutigen, das Ausmaß der vom Menschen verursachten Bedrohungen und Risiken für die Ozeane zu erkennen und zu handeln.»

OceanCare fordert die Regierungen der Welt auf, die UN-Ozeankonferenz im Juni 2025 zu nutzen, um sich auf wirksame Maßnahmen auf der Grundlage des 6-Punkte-Plans von OceanCare zur Lösung der dringendsten Probleme zu einigen. Parallel zur Kampagne lanciert OceanCare eine Deklaration, die sich an die Regierungen der Welt richtet. Darin werden sechs Sofortmaßnahmen (siehe Kasten) genannt, die Regierungen weltweit vereinbaren und umsetzen müssen, um die Zerstörung der Meeresumwelt zu stoppen und dem Leben in den Ozeanen eine Chance zu geben, sich zu erholen. ♦

Petition Because Our Planet Is Blue: https://ourplanetisblue.org

 

Sechs Sofortmaßnahmen


1.
Die Suche nach Erdöl- und Erdgasvorkommen im Meeresgrund verbieten, bestehende Förderung fossiler Brennstoffe auslaufen lassen

2. Verbindliche Maßnahmen zur Reduzierung der Schifffahrtsgeschwindigkeit einsetzen

3. Zerstörerische Fischereipraktiken verbieten, zum Beispiel die Grundschleppnetzfischerei

4. Globale Regeln entlang des gesamten Lebenszyklus von Plastik zur Beendigung der globalen Plastikverschmutzung festlegen

5. Einigung auf ein weltweites Moratorium für den Tiefseebergbau

6. Ein wirksamer Schutz mariner Lebensräume gewährleisten, ebenso den Vollzug von Schutzmaßnahmen zur Wiederherstellung von Meeresökosystemen, die durch menschliche Aktivitäten geschädigt wurden

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